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Mehr als Daten: Mit Empathy Maps Einblicke in Kundenemotionen gewinnen

Coding 9 GmbH | 06.02.2024 - 5 Min. Lesezeit

Stellt euch vor, ihr könntet direkt in die Köpfe eurer Kunden blicken – ihre Gedanken lesen, ihre Gefühle nachempfinden. Genau hier setzt die Empathy Map an: Sie ist das Fenster in die Welt eurer Kunden, ein Schlüsselwerkzeug, um tief in deren Erlebniswelt einzutauchen. In diesem Artikel erfahrt ihr mehr darüber, was genau hinter dem Buzzword „Empathy-Map“ steht, wofür man sie braucht und wie man sie umsetzt. So könnt ihr nicht nur die Bedürfnisse eurer Kunden besser verstehen, sondern auch eine emotionale Bindung aufbauen, die den Unterschied machen kann.

a group of people brainstorming in front of a whiteboard
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Was ist eine Empathy Map?

Eine Empathy Map ist ein visuelles Werkzeug, das von David Gray entwickelt wurde, um ein tieferes Verständnis der Zielgruppe zu erlangen. Sie fokussiert sich darauf, die emotionale und kognitive Welt der Kunden abzubilden. Im Gegensatz zur Buyer Persona, die hauptsächlich demografische Daten, Verhaltensmuster und berufliche Informationen zusammenfasst, stützt sich die Empathy Map nicht auf diese Daten, sondern versucht einen detaillierteren Blick auf eine Person zu bekommen. Sie betrachtet spezifische Aspekte wie, was Kund*innen sehen, hören, denken und fühlen. Dies ermöglicht ein umfassenderes Verständnis der Kundenperspektive, das über statistische Daten hinausgeht.

Die Empathy Map besteht aus mehreren Bereichen:

  • Sehen: Welche Dinge sieht die Person in ihrem Umfeld?

  • Hören: Von wem erhält die Person Informationen und wie beeinflussen diese ihre Meinung? Welche Geräusche hört die Person typischerweise in ihrem Alltag? (Straßenlärm, Telefonklingeln, Sirenen, Kindergeschrei, etc.)

  • Sagen & Tun: Wie verhält sich die Person in der Öffentlichkeit und im Privaten?

  • Denken & Fühlen: Was beschäftigt die Person? Wie zufrieden ist die Person?

  • Sorgen (Pains): Welche Herausforderungen und Ängste hat die Person?

  • Wünsche (Gains): Was sind die wahren Bedürfnisse und Wünsche der Person?

Die Erstellung einer Empathy Map ist ein kollaborativer Prozess, der die Perspektiven verschiedener Teammitglieder zusammenbringt, um ein ganzheitliches Bild des Kunden zu entwickeln. Dies unterscheidet sie deutlich von der Buyer Persona, die oft auf Basis von Marktforschung und Datenerhebung erstellt wird. Die Empathy Map hingegen bietet einen tieferen Einblick in die emotionale Welt des Kunden, was für die Entwicklung von empathischeren und kundenzentrierten Strategien im E-Commerce unerlässlich ist.

Warum Empathy Maps wichtig sind & Anwendungsbeispiele im E-Commerce

 Empathy Maps sind weit mehr als nur ein weiteres Werkzeug zur Kundenanalyse – sie sind der Schlüssel, um eine echte, emotionale Verbindung zu Ihren Kunden aufzubauen. In einer Welt, in der Daten und Zahlen oft die Marketingstrategien dominieren, bieten Empathy Maps einen frischen, menschenzentrierten Ansatz. Sie ermöglichen es, hinter die bloßen Daten zu blicken und die wahren Bedürfnisse, Wünsche und Ängste der Kunden zu verstehen.

Tiefergehende Kundenbeziehungen

Durch die Fokussierung auf emotionale und kognitive Aspekte der Kundenperspektive helfen Empathy Maps, die Beziehung zum Kunden auf einer tieferen Ebene zu verstehen und zu gestalten. Dies führt zu stärkerem Kundenvertrauen und Loyalität.

Verbesserte Produktentwicklung

Im E-Commerce ist das Produktangebot entscheidend. Empathy Maps ermöglichen es, Produkte und Dienstleistungen präzise auf die Kundenbedürfnisse abzustimmen. Ein Online-Shop für Fitnessgeräte könnte beispielsweise durch Empathy Maps herausfinden, dass Kunden nicht nur nach hochwertigen Produkten suchen, sondern auch nach Inspiration und Motivation für ein gesünderes Leben.

Optimierung der User Experience

Empathy Maps tragen dazu bei, die Nutzererfahrung auf Ihrer Website oder in Ihrer App zu verbessern. Ein Online-Buchhändler könnte beispielsweise entdecken, dass seine Kunden sich eine einfachere Navigation und personalisierte Buchempfehlungen wünschen, um das Einkaufserlebnis zu optimieren.

Effektive Kommunikation und Marketing

Durch das Verständnis der emotionalen Treiber und Kommunikationspräferenzen Ihrer Kunden können Sie Ihre Marketingstrategie gezielt ausrichten. Ein Online-Modehändler könnte beispielsweise feststellen, dass seine Zielgruppe Wert auf Nachhaltigkeit legt und entsprechende Marketingkampagnen entwickeln.

Kundenorientierte Serviceangebote

Empathy Maps helfen dabei, den Kundenservice zu verbessern, indem sie Einblicke in die Kundenerwartungen und -präferenzen geben. Ein Technologie-Unternehmen könnte zum Beispiel lernen, dass schnelle und unkomplizierte Lösungen bei technischen Problemen für die Kunden oberste Priorität haben.

Insgesamt bieten Empathy Maps im E-Commerce eine einzigartige Möglichkeit, die Kunden nicht nur zu verstehen, sondern auch emotional zu erreichen und langfristige Beziehungen aufzubauen. Sie sind ein unverzichtbares Instrument, um in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt erfolgreich zu sein.

Erstellen einer Empathy Map: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Erstellen einer Empathy Map ist ein Prozess, der sowohl Intuition als auch strukturierte Analyse erfordert. Der Zeitrahmen für diesen Prozess kann variieren, je nach Komplexität der Zielgruppe und der Verfügbarkeit von Daten. Gerade, wenn es um die erste Erstellung einer Empathy Map geht, bei der womöglich auch noch zuerst die Ergebnisse einer Marktforschung durchgesprochen werden müssen, solltet ihr mehr Zeit einplanen. Der Erfinder David Gray veranschlagt für die Erstellung einer Empathy Map jedoch nur knapp 20 Minuten, unter der Voraussetzung, dass allen Anwesenden die Zielgruppe schon grob bekannt ist. Hier ist eine detaillierte Anleitung:

  1. Vorbereitung: Sammelt alle verfügbaren Daten über eure Kunden. Dies kann Marktforschung, Kundenfeedback, Verkaufsdaten und soziale Medien Analysen umfassen.

  2. Teamzusammenstellung: Stellt ein diverses Team zusammen, das unterschiedliche Perspektiven einbringen kann. Dieses Team sollte aus verschiedenen Abteilungen wie Marketing, Verkauf, Produktentwicklung und Kundenservice bestehen.

  3. Empathy Map Vorlage: Nutzt vor allem zu Beginn eine standardisierte Vorlage für die Empathy Map, die Bereiche wie Denken, Fühlen, Sehen, Hören, Sagen & Tun, sowie Sorgen und Wünsche enthält. 

  4. Datenanalyse und Eintragung: Beginnt damit, die gesammelten Daten den entsprechenden Bereichen der Map zuzuordnen. Versucht, euch wirklich in eure Kunden hineinzuversetzen und deren Perspektive zu übernehmen.

  5. Diskussion und Reflexion: Diskutiert als Team die Eintragungen und reflektiert gemeinsam. Es ist wichtig, unterschiedliche Sichtweisen zu berücksichtigen und ein konsistentes Bild der Zielgruppe zu entwickeln.

  6. Aktualisierung und Wiederholung: Eine Empathy Map ist kein statisches Dokument. Sie sollte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um Änderungen in den Kundenpräferenzen und -verhalten Rechnung zu tragen.

Dieser Prozess ist nicht nur eine einmalige Aktivität, sondern sollte ein integraler Bestandteil der fortlaufenden Kundenanalyse und -interaktion sein. Es ist auch wichtig, sich bewusst zu sein, dass eine Empathy Map auf Annahmen basiert, die regelmäßig überprüft und angepasst werden sollten, um sicherzustellen, dass sie die Realität der Kunden genau widerspiegelt. 

Herausforderungen und Best Practices bei der Nutzung von Empathy Maps

Beim Einsatz von Empathy Maps im Unternehmenskontext sind sowohl die Herausforderungen als auch die besten Praktiken entscheidend für den erfolgreichen Umgang mit diesem Instrument:

Herausforderungen

  • Subjektivität: Eine der größten Herausforderungen bei Empathy Maps ist die Subjektivität. Die Daten, die in die Map einfließen, basieren oft auf Annahmen und können von persönlichen Voreingenommenheiten der Teammitglieder beeinflusst sein.

  • Übergeneralisierung: Es besteht das Risiko, dass individuelle Kundenerlebnisse zu stark verallgemeinert werden. Eine Empathy Map kann nicht alle Kund*innen in ihrer Ganzheitlichkeit erfassen.

  • Zeitaufwand: Der Prozess der Erstellung und regelmäßigen Aktualisierung einer Empathy Map kann zeitaufwendig sein und Ressourcen binden.

  • Fehlinterpretationen: Falsche Interpretationen der Daten können zu irreführenden Schlussfolgerungen führen, die die Kundenbeziehung beeinträchtigen können.

Best Practices

  • Regelmäßige Überprüfung und Anpassung: Um die Aktualität und Relevanz der Empathy Map zu gewährleisten, sollte sie regelmäßig überprüft und an neue Erkenntnisse angepasst werden.

  • Diversität im Team: Ein vielfältiges Team aus verschiedenen Abteilungen und mit unterschiedlichen Hintergründen kann helfen, Voreingenommenheiten zu reduzieren und ein vollständigeres Bild zu schaffen.

  • Kombination mit anderen Methoden: Empathy Maps sollten nicht isoliert, sondern in Kombination mit anderen Forschungsmethoden wie Umfragen oder Kundeninterviews verwendet werden.

  • Klare Dokumentation und Kommunikation: Eine klare Dokumentation der Datenquellen und Annahmen hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Nachvollziehbarkeit zu verbessern.

  • Schulung und Bewusstsein: Regelmäßige Schulungen über die Bedeutung und den richtigen Umgang mit Empathy Maps können das Bewusstsein im Team stärken und die Qualität der Ergebnisse verbessern.

Insgesamt ist die Empathy Map ein wertvolles Werkzeug, das jedoch mit Bedacht und im Kontext anderer Kundenanalysemethoden eingesetzt werden sollte. Dann kann es mit seinem Fokus auf emotionale Beweggründe eine Bereicherung in der sonst oft datenlastigen Analyse sein.

Fazit

Empathy Maps stellen einen bedeutenden Wendepunkt in der Zielgruppenanalyse dar. Sie ermöglichen einen tieferen, menschenzentrierten Einblick in die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden, was in einer datengetriebenen Welt oft vernachlässigt wird. Ihre Fähigkeit, über bloße Zahlen und Fakten hinaus emotionale und kognitive Aspekte der Kunden zu erfassen, macht sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug im E-Commerce.

Die Zukunft der Zielgruppenanalyse mit Empathy Maps sieht vielversprechend aus. Mit der fortschreitenden Integration von Technologien wie KI und Big Data werden Empathy Maps weiterentwickelt, um noch präzisere und dynamischere Einblicke zu ermöglichen. Dies eröffnet neue Horizonte für personalisierte Kundenansprachen und -erlebnisse.

Abschließend lässt sich sagen, dass Empathy Maps nicht nur eine Methode zur Kundenanalyse sind, sondern ein Wegbereiter für empathischere, kundenzentrierte Strategien im digitalen Zeitalter. Sie stellen eine Brücke dar zwischen den quantitativen Daten des E-Commerce und dem qualitativen Verständnis für die menschliche Erfahrung, was sie zu einem unverzichtbaren Element für zukunftsorientierte Unternehmen macht.

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Alexander Schikowsky

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