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E-Commerce Goes Green: Nachhaltigkeit im Onlinehandel

Coding 9 GmbH | 19.10.2023 - 4 Min. Lesezeit

Praxisbewährte Ansätze für umweltfreundliches Wirtschaften

Coding 9 GmbH

In den letzten Jahren erlebte der Onlinehandel in Deutschland einen beeindruckenden Aufschwung. Seit 2017 hat sich der Umsatz nahezu verdoppelt, und die Aussichten sind ebenso vielversprechend. Statista Market Insights prognostizieren ein jährliches Wachstum von 8,65% bis zum Jahr 2027. Ein besonders bemerkenswerter Anstieg ließ sich vor allem im Jahr 2020 verzeichnen, als der Onlinehandel um satte 27% wuchs – eine Veränderung, die wahrscheinlich auf die besonderen Lebensumstände während der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.

Diese Zahlen verdeutlichen eindrucksvoll, wie der digitale Handel die Art und Weise, wie wir einkaufen, revolutioniert hat. Doch neben dem beachtlichen wirtschaftlichen Erfolg ist es entscheidend, die Auswirkungen des E-Commerce auf unsere Umwelt zu berücksichtigen. Wie können wir sicherstellen, dass dieser Wachstum nicht auf Kosten unserer Ressourcen und des Klimas läuft?

Die gute Nachricht ist: Es gibt durchaus konkrete Methoden, um den Onlinehandel ressourcenschonender zu gestalten. Unternehmen haben die Möglichkeit, nachhaltige Praktiken zu implementieren und somit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, ohne dabei auf wirtschaftlichen Erfolg verzichten zu müssen. In diesem Artikel werden wir diese Methoden beleuchten und aufzeigen, wie der E-Commerce seine Potenziale nutzen kann, ohne die Belastung für unsere Umwelt zu erhöhen.

Um den Onlinehandel nachhaltiger zu gestalten, ist es essenziell, die ökologischen Stellschrauben und Hotspots zu identifizieren, die maßgeblich für die Umweltauswirkungen verantwortlich sind. Diese wurden in einer Studie für das Umweltbundesamt in verschiedene Schlüsselbereiche unterteilt:

Besonders bedeutend sind die Transportprozesse vom Herstellungsort bis zum Zielpaketzentrum, die Auswirkungen in Lagern und Distributionszentren, sowie die sogenannte „letzte Meile“ der Zustellung. Darüber hinaus spielt auch die IT-Infrastruktur, insbesondere der Onlinebestellvorgang, eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Auch dürfen die Umweltauswirkungen der zusätzlichen Versandverpackung nicht außer Acht gelassen werden.

Indem Unternehmen sich diesen Schlüsselbereichen gezielt zuwenden, können sie spezifische Maßnahmen ergreifen, um den Onlinehandel nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig den wirtschaftlichen Erfolg beizubehalten. Im Folgenden werden wir die verschiedenen Methoden im Detail betrachten, um die Umweltauswirkungen in jedem dieser Bereiche zu minimieren.

Versandverpackungen:

  • Optimierung von Einwegverpackungen:

    Die Reduzierung von Verpackungsmaterialien und die Verwendung von leichteren, umweltfreundlichen Alternativen können erheblich zur Einsparung von Ressourcen beitragen. Dies beinhaltet auch die Verwendung von recycelbarem oder biologisch abbaubarem Verpackungsmaterial.

  • Einsatz von Mehrwegversandverpackungen:

    Der Übergang zu wiederverwendbaren Versandverpackungen kann die Menge an Abfall drastisch reduzieren. Unternehmen können hierbei auf Systeme setzen, die es ermöglichen, Verpackungen nach der Lieferung zurückzunehmen und erneut zu verwenden.

  • Versand in Produktverpackungen:

    Der Verzicht auf zusätzliche Versandverpackungen zugunsten der Verwendung von Produktverpackungen kann sowohl Ressourcen als auch Abfall minimieren. Dies erfordert eine effiziente Koordination zwischen Hersteller und Logistikpartner.

Zustellung auf der "letzten Meile":

  • Ökologisierung des Fuhrparks:

    Die Einführung von Elektrofahrzeugen oder anderen umweltfreundlichen Transportmitteln in der Zustellung kann den CO2-Ausstoß erheblich verringern und somit die Umweltauswirkungen minimieren.

  • Gebündelte Zustellung zu alternativen Zustellorten:

    Die Zustellung zu zentralen Punkten wie Packstationen oder Abholstellen reduziert die Notwendigkeit von Einzelzustellungen und senkt somit den Energieverbrauch und die Emissionen.

  • Ausbau alternativer Lieferkonzepte:

    Die Implementierung von Mikro-Hubs in urbanen Gebieten und die Nutzung von E-Lastenrädern oder anderen emissionsarmen Transportmitteln ermöglichen effiziente und umweltfreundliche Zustelllösungen.

Optimierung der Retourensituation:

  • Reduzierung von Retouren:

    Durch verbesserte Produktinformationen und detaillierte Beschreibungen können Kunden besser informiert werden, was zu einer Verringerung von unnötigen Retouren führt. Dies trägt nicht nur zur Umweltschonung bei, sondern auch zur Effizienz im Geschäftsablauf.

  • Optimiertes Retourenmanagement und Verzicht auf Retourenvernichtung:

    Statt zurückgesandte Produkte zu vernichten, können Unternehmen auf eine nachhaltige Verwertung setzen. Dies kann durch Spenden, den Verkauf als B-Ware oder die Wiederaufbereitung der Produkte geschehen.

  • Förderung von Second-Hand- und Upcycling-Optionen:

    Unternehmen können aktiv Second-Hand-Produkte und B-Ware anbieten oder Kunden ermutigen, gebrauchte Produkte zu kaufen. Durch die Förderung von Upcycling-Praktiken können Produkte wiederverwendet und in neue, hochwertige Artikel umgewandelt werden.

Energieeffizienz und das Nutzen erneuerbare Energien:

  • Lieferkettenoptimierung und lokale Beschaffung:

    Eine nachhaltige Lieferkette ist von entscheidender Bedeutung. Unternehmen können den CO2-Fußabdruck reduzieren, indem sie lokale Lieferanten bevorzugen und Transportwege minimieren. Durch den Einsatz von Lieferanten mit nachhaltigen Praktiken können Unternehmen auch sicherstellen, dass ökologische und soziale Standards eingehalten werden.

  • Nutzung erneuerbarer Energiequellen:

    Der Übergang zu erneuerbaren Energien, wie Solar- oder Windenergie, kann den Energieverbrauch erheblich reduzieren. Dabei können Unternehmen „grünen“ Strom einkaufen oder ihn gegebenenfalls selbst produzieren, wenn es die Umstände zulassen. Außerdem sollte man darauf achten, energieeffiziente Technologien und Beleuchtungssysteme einzusetzen, um den Stromverbrauch zu minimieren.

Einige der bekanntesten Namen im Onlinehandel haben es sich ebenfalls auf die Fahne geschrieben Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit zu werden und zeigen eindrucksvoll, dass eine ressourcenschonende Umwandlung des Onlinehandels keineswegs utopisch ist, sondern auch durch kleine Schritte nach und nach realisiert werden kann.

  • Amazon:

    Amazon, einer der Giganten des E-Commerce, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2040 möchte das Unternehmen vollständig CO2-neutral sein. Bereits heute investiert Amazon massiv in erneuerbare Energien und setzt vermehrt auf Elektrofahrzeuge für die Zustellung. Allein 2020 hat Amazon angekündigt, 100.000 Elektrofahrzeuge in die Flotte aufzunehmen, um die Lieferungen umweltfreundlicher zu gestalten.

  • Zalando:

    Der Online-Modehändler Zalando verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie. Bis 2023 strebt das Unternehmen an, in der gesamten Lieferkette klimaneutral zu sein. Schon jetzt verwendet Zalando zu 90% nachhaltige Verpackungsmaterialien und investiert in erneuerbare Energien für die eigenen Standorte.

  •  IKEA:

    Auch IKEA, als einer der größten Möbelhändler weltweit, engagiert sich stark für Nachhaltigkeit. Bis 2030 möchte IKEA klimapositiv sein und setzt auf erneuerbare Energien, Recycling von Produkten und nachhaltige Materialien. Alleine 2020 wurden über 15 Millionen gebrauchte IKEA-Möbel zurückgenommen und wiederverwertet.

Diese bekannten Beispiele belegen eindrucksvoll, dass die Umstellung auf nachhaltigen Onlinehandel nicht nur möglich, sondern auch äußerst erfolgreich sein kann. Durch gezielte Investitionen in erneuerbare Energien, nachhaltige Verpackungen und ressourcenschonende Logistikprozesse zeigen Unternehmen wie Amazon, Zalando und IKEA, dass Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil moderner Unternehmensstrategien ist.

Die Notwendigkeit eines nachhaltigen Onlinehandels ist heute deutlicher denn je. Es ist nicht nur eine Frage der moralischen Verantwortung gegenüber unserem Planeten, sondern auch ein wirtschaftlicher Imperativ. Die Zeiten, in denen Nachhaltigkeit als Option betrachtet wurde, sind längst vorbei. Eine Studie von Statista aus dem Jahr 2021 zeigt, dass beeindruckende 34,71 Millionen Menschen in Deutschland bereit sind, einen finanziellen Aufschlag für nachhaltigere Produkte zu zahlen. Das ist mehr als eine bloße Zahl – es ist ein kraftvoller Ausdruck des wachsenden Bewusstseins und des Engagements für eine nachhaltigere Zukunft.

Unternehmen im Onlinehandel haben eine einzigartige Gelegenheit, diesen Wunsch nach Nachhaltigkeit zu erfüllen und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Durch die Implementierung von umweltfreundlichen Praktiken und die gezielte Reduzierung von ökologischen Belastungen können sie nicht nur den eigenen ökologischen Fußabdruck verkleinern, sondern auch das Vertrauen und die Loyalität einer immer umweltbewussteren Kundschaft gewinnen.

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Portrait von Alexander Schikowsky

Alexander Schikowsky

Geschäftsführer

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